Lulu's Gruft
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Die neue Gesellschaft
Die neue Gesellschaft 
Diese Welt ist hinüber. Nicht weil die neueste Generation, wie viele vor ihnen eine erneute Revolution anstrebt, sondern wegen der zweigeteilten Gesellschaft, in die ich hineingeboren wurde. Eine Gesellschaft in der ich nicht leben kann und will. Ich wuchs im gleichem Zeitraum, in der gleichen Gegend auf, wenn sich der Charakter eines Menschen erst mit der Erziehung herausbildet, wieso bin ich dann nicht auch so geworden? Wieso bin ich nicht eins dieser Vergnügungssüchtigen Jungen und Mädchen, die im Gleichschritt immer schneller dem Abgrund entgegen rennen?  Wieso gehe ich nicht zur nächst besten Clique und baggere den nächst besten Typen an? Wieso gehe ich nicht jede Woche in die angesagtesten Läden und kaufe mir die angesagtesten Klamotten, obwohl ich kein geringes Taschengeld bekomme? Weil ich es nicht für wichtig erachte? Weil ich andere Werte und Normen vermittelt bekam? Weil ich zu Viel nachdenke?
Ich will ja Leute kennen lernen, aber keine oberflächlichen wie euch. Ich will auch hübsche Klamotten tragen, aber nicht um mit Leuten wie euch gleichzuziehen. Ich bin von Kopf bis Fuß anders, ein Individuum. Ich will euch nicht unterstellen das ihr keine eigene Persönlichkeit hättet, aber ihr tragt sie nicht öffentlich zur Schau. Nach außen hin tragt ihr eure toupierten Haare, eure geschminkten Augen und eure schicken Klamotten, eure auferlegte Persönlichkeit. Ich bin mir sicher das irgendwo dahinter noch etwas menschliches ist, etwas einzigartiges, was nur euch gehört.
Vielleicht, wenn ihr nach Hause geht, von irgendeiner Party, und euch abschminkt und in den Spiegel schaut, dann seht ihr euch vielleicht selbst ins Gesicht. Vielleicht werdet ihr zaghaft lächeln, oder euch böse angucken, je nach dem wie ihr zu euch selbst steht. Vielleicht seid ihr aber auch zu müde um euch noch selbst genau zu erkennen. Bin ich dumm, weil ich nicht aufhören kann zu hoffen? Aber ist Dummheit nicht menschlich.
Ich will mich nicht verbiegen und hinter einer Maske verstecke um euch zu gefallen, auch wenn ich mir damit selbst Steine in den Weg lege, weil ich nicht zur Masse gehöre. Vielleicht sträube ich mich aber auch so sehr dagegen wie ihr zu sein, das ich mich selbst verneine? Wer sagt mir denn wie ich bin? Vielleicht bin ich ja immer noch auf der Suche. Aber zurzeit kann ich nichts anderes tun als diesen Weg zu verfolgen, mit den wenigen anderen die genauso denken wie ich, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich selbst so sehr hasse, dass ich aus diesem Loch der Verzweiflung keinen Ausweg mehr finde und mit euch den Weg über die Klippe gehe.
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